Die Bedeutung von Farbe in Pflegeumgebungen
Christina Wiklund hat Stoff in ihren Genen. Ihre Affinität zu Textilien wurde mütterlicherseits an sie vererbt, da schon ihre Urgroßmutter als Näherin bei der Warenhauskette NK tätig war. Als CMF-Managerin bei Kinnarps ist sie in Zusammenarbeit mit Produktentwicklern und Materialexperten für alle Materialien in den Kollektionen verantwortlich. Sie ist auch für das Kinnarps Colour Studio (KCS) verantwortlich, das eigene Materialsortiment von Kinnarps mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Qualität und Harmonie. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, in Bezug auf die Materialien immer an vorderster Front zu stehen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Bedeutung von Farben zu haben. „Wenn man mit Textilien und anderen Materia-lien arbeitet, folgt die Farbe automatisch“, sagt sie.
Was ist der wichtigste Aspekt, wenn es um die Farbgebung in Gesundheits- und Pflegeumgebungen geht?
„Die Farben, die uns in unserem Alltag umgeben, haben nicht nur eine ästhetische Bedeutung. Sie beeinflussen unsere Erfahrungen und Verhaltensweisen und können helfen, uns in der physischen Umgebung zurechtzufinden. So ist beispielsweise ein Möbelstück in einer Kontrastfarbe, die sich vom Boden und den Wänden abhebt, leichter zu erkennen und somit einfacher zu finden. Vermeiden Sie zudem weißes Geschirr auf einer weißen Tischplatte. Wenn eine Tür nicht benutzen werden soll, können Sie sie in der gleichen Farbe wie die Wand streichen; wenn Sie sie jedoch benutzen wollen, sollten Sie sie in einer Kontrastfarbe zur Wand streichen.“
Indem Sie bewusst mit Farben und Materialien arbeiten, legen Sie den Grundstein für Wohlbefinden und Sicherheit. „Bei der Auswahl der Farbgebung für Pflegeumgebungen geht es nicht um den persönlichen Geschmack oder aktuelle Trends, sondern darum, die Farbe entsprechend der Aktivität auszuwählen, die in dem Raum ausgeführt werden wird. Für jeden bei Kinnarps ist es wichtig, dass wir nachhaltige und funktionale Räume schaffen, und wir legen großen Wert darauf, unsere Kunden dabei zu unterstützen, das richtige Material und die richtige Farbe am richtigen Ort zu erhalten.“
Farb- und Materialauswahl
Es gibt einige Do’s und Don’ts, wenn es um die Farb- und Materialauswahl im Gesundheitswesen und in Pflegeumgebungen geht. Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie Pastellfarben und dunkle Teppiche auf hellen Böden vermeiden sollten?
Die Expertin:
„Wählen sie die Farbe entsprechend der Aktivität, die in dem Raum ausgeführt werden soll.“
Arbeiten Sie bewusst mit Kontrasten in der Farbgebung, um die Orientierung in Räumen und zwischen Möbeln zu erleichtern. Ein ansprechendes, farbiges Möbelstück, das sich vom Hintergrund abhebt, ist besser zu sehen und wird dadurch stärker genutzt. Im Gegensatz dazu hilft eine in der gleichen Farbe wie die Wand gehaltene Tür, sie zu verbergen und „Kein Zutritt“ zu signalisieren.
Vermeiden Sie Teppiche in dunklen Farben auf hellen Böden, da sie von Menschen mit Demenz als tiefe Löcher wahrgenommen werden können.
Haben sie gewusst, dass…
...die menschliche Farbwahrnehmung im limbischen System verarbeitet wird, dem Teil unseres Gehirns, der Funktionen wie emotionale Reaktionen und unbewusste Gedanken steuert? Das an sich deutet auf eine starke Verbindung zwischen unserer Farbwahrnehmung und unserer Fähigkeit hin, Emotionen zu verarbeiten, Neues zu lernen und unsere Motivation zu steigern.
Vermeiden Sie Muster, da sie die Orientierung erschweren und ältere Menschen mit Gedächtnis- und Demenzproblemen stören können, da sie diese beispielsweise als winzige, sich bewegende Insekten wahrnehmen könnten.
Vermeiden Sie Pastellfarben in Pflegeheimen, da die Augen älterer Menschen die Farben nicht in derselben Intensität wahrnehmen können wie dies bei jüngeren der Fall ist. Mit anderen Worten: Ein warmer, tiefer Rotton ist eine bessere Wahl als Rosa.
Wählen Sie haptisch interessante Stoffe mit Struktur, die sich bei Berührung warm und beruhigend anfühlen. Morris ist ein Stoff aus dem Kinnarps Colour Studio (KCS) mit einer weichen, haptisch ansprechenden und einladenden Struktur. struktur.
„Durch bewusstes Dekorieren mit Farben und Kontrasten können Sie die Orientierung erleichtern und das Sicherheits gefühl steigern.”
Christina Wiklund, CMF Manager, Kinnarps