Auftraggeber:
Kurzzeitpflegeheim Nymansgården, Gemeinde Halmstad
Ort:
Halmstad, Schweden
Fläche:
8.400 m2
Anzahl Wohnungen:
80
Stockwerke:
3
Anzahl der Beschäftigten:
180
Architekt:
Während der Vorstudienphase – Fredblad arkitekter in Halmstad. Während der Planung und des Baus – A Konsult Arkitekter & Ingenjörer.
Abgeschlossen:
September 2023
Wie schafft man ein Gleichgewicht zwischen medizinischen Anforderungen und der Vision einer integrativen und wohnlichen Pflegeumgebung? So lautete die Herausforderung, als die Gemeinde Halmstad und Kinnarps das neue Kurzzeitpflegeheim Nymansgården einrichten wollten. „Beziehen Sie das Personal ein, denken Sie langfristig und hören Sie den Experten für Medizin und Innenarchitektur zu“, sagt Niklas Ohlin, Einrichtungsplaner bei der kommunalen Heimpflegeverwaltung.
Nymansgården in Halmstad verfügt über 80 Plätze für die Kurzzeit- und Verhinderungspflege, eine Palliativabteilung und ein Rehabilitationszentrum. Niklas Ohlin beschreibt die Einrichtung als eine Kombination aus Krankenhaus und Wohnheim, was besondere und schwierige Anforderungen an das Umfeld stellt.
„Man muss hohe Anforderungen hinsichtlich der medizinischen Qualität, Hygiene und Ergonomie in Bezug auf Patienten und Personal erfüllen und gleichzeitig die Vision von einer so wohnlichen und warmen Umgebung wie möglich realisieren. Das ist ein schwieriger Balanceakt, bei dem verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse gegeneinander abgewogen werden müssen“, sagt er.
Im Eingangsbereich des Hauses erwartet einen der Sessel Thyra, der zusammen mit Pflanzen und Textilien in erdigen Tönen den Hereinkommenden einen warmen Empfang bereitet. Die losen Teile des Sessels können bei Bedarf ohne Werkzeug erneuert und ausgetauscht werden, und der Spalt zwischen Sitz und Rückenlehne sorgt für gute Hygiene.
Das Sofa Be a part of schafft einen integrativen Ort, an dem man sich für eine Pause hinsetzen kann. Der Raum zwischen den Sitzkissen bietet Platz für beispielsweise einen Rollstuhl oder einen Rollator – was das Sofa zur perfekten Wahl für eine integrative und einladende Pflegeumgebung macht.
Der Schlüssel zum Erfolg des Projekts bei dieser schwierigen Aufgabe war die frühzeitige Bündelung verschiedener Kompetenzen – von Medizinern mit entsprechendem Fachwissen, Personal, das im Wohnheim arbeiten wird und Experten für Innenarchitektur. Und das alles mit einem Fokus auf der Qualität der Pflege, das Arbeitsumfeld des Personals und die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Pflegedienstbereiche.
„Komplexe Projekte brauchen Zeit und man muss von Anfang an alle unterschiedlichen Sichtweisen berücksichtigen. Der Dialog mit den Innenarchitekten, die die Umgebung einrichten, ist wichtig. Sie sind Profis und wissen, wie die Vision mit benutzerfreundlichen Produkten und Innenarchitekturlösungen umgesetzt werden kann, sodass sich die Menschen wie zu Hause fühlen“, sagt er.
Während des Prozesses hatten Mitarbeitende der Gemeinde Halmstad die Möglichkeit, ihre Meinungen und Wünsche zu äußern sowie verschiedene Produkte zu testen und zu bewerten. Darüber hinaus haben sie auch eine Reihe von Studienbesuchen durchgeführt, unter anderem in vergleichbaren Einrichtungen.
„Wir hatten ja unsere Vision als Ausgangspunkt, aber es lohnt sich immer, die Produkte in der Realität zu sehen, sie anzufassen und zu fühlen, um zu verstehen, wie sie funktionieren, warum bestimmte Lösungen besser sind als andere und was die physische Umgebung der Einrichtung bieten kann“, sagt Niklas Ohlin.
Er berichtet, dass die Ausschreibung der Gemeinde gezielt darauf ausgerichtet war, nicht spezifische Lösungen zu finden, sondern die Erfüllung allgemeiner Funktionen auf der Grundlage der identifizierten Bedürfnisse und der formulierten Vision anzufordern, um dem beauftragten Unternehmen Raum für Vorschläge und Ideen zu lassen.
„Wir wollen eine Umgebung schaffen, die in jeder Hinsicht langfristig nachhaltig ist. Für die Umwelt, für die Menschen, die in Nymansgården leben und arbeiten, und auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit für die Gemeinde. Um das zu erreichen, mussten wir darauf vertrauen, dass der Lieferant unsere Bedürfnisse versteht und eine Lösung auf der Grundlage des gesamten Anforderungsbilds ausarbeiten kann. Es wäre falsch gewesen, wenn wir angefangen hätten, Möbel und Innenarchitekturlösungen vorzuschlagen, denn über diese Kompetenz verfügen wir einfach nicht“, sagt er.
In einem der Flure schafft der Kurbits Sessel einen ruhigen und harmonischen Ort, um eine Pause einzulegen.
Niklas Ohlin erklärt, dass nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens eine enge Zusammenarbeit mit Kinnarps begann. Die individualisierte Gesamtlösung, die das Kinnarps-Team in Halmstad entwickelt hat, fügt sich nahtlos in die Vision der Einrichtung und die Architektur ein. Es dominieren helle und zugleich warme, erdige und natürliche Farben und reine Holzoberflächen. Stabile und pflegeleichte Sitzmöbel in den Wohnungen und Gemeinschaftsbereichen sorgen für ein sicheres Gefühl. Und an die operativen Voraussetzungen angepasste Beleuchtungen, Akustiklösungen und Farben tragen insgesamt zu einer guten Ergonomie bei.
„Es war ein gutes Gefühl, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das die Aufgabe, Herausforderungen und Möglichkeiten versteht und dann die tatsächlich benötigten Lösungen liefern kann. Wir erhalten viele positive Reaktionen von sowohl Bewohnern als auch Angehörigen, die sagen, dass sie sich hier wohlfühlen. Darüber hinaus bieten wir ein gutes Arbeitsumfeld mit einer Mischung aus weichen und harten Faktoren, die es einfacher machen, Personal zu finden und einzustellen, um eine weiterhin hohe Qualität unserer Tätigkeiten sicherzustellen.“
Der Personalraum bietet den Beschäftigten der Wohneinrichtung einen Ort der Erholung. Der Stuhl Neo Lite schafft zusammen mit dem Tisch Uni einen Ort für das Personal, wo man eine Pause machen und neue Energie tanken kann.
Der Stuhl Neo Lite mit gepolsterter Sitzfläche in erdigen Farben, die Harmonie schaffen.
Niklas Ohlin hebt unter anderem die von Kinnarps gewählten robusten und optisch ansprechenden Materialien sowie Möbel hervor, die praktisch, abwischbar und in jeder Hinsicht pflegeleicht sind – und gleichzeitig sowohl visuelle als auch soziale Werte schaffen.
„Unser großes Restaurant im Eingangsbereich, das Bewohnern und Besuchern offen steht, ist ein Beispiel dafür, wie die Innenarchitektur zur sozialen Nachhaltigkeit beiträgt, sowie auch die ruhigen und sicheren Umgebungen im gesamten Wohnheim, welche einladende Räume schaffen, die sowohl Gemeinschaftserlebnisse als auch Privatsphäre ermöglichen. Es fühlt sich gut an, dass wir es von Anfang an richtig gemacht haben und in eine Umgebung mit Qualitäten investiert haben, die lange Bestand haben werden“, sagt Niklas Ohlin.