Jeden Tag werden die Schüler des neu gebauten Westerlundska Gymnasiums in Enköping in einer Schule begrüßt, in der nichts dem Zufall überlassen wurde. Martina Ericson, die Schulleiterin, und Maria Johansson, die Verwaltungsleiterin, haben den Prozess über mehrere Jahre geleitet und alles getan, um ein freies, kreatives und sicheres Lernumfeld zu schaffen.
Ist es wirklich notwendig, so gründlich zu sein, so viele Informationen zu sammeln, jede Entscheidung in der Praxis zu testen und sowohl Schülerinnen und Schüler als auch das Personal so früh in den Prozess einzubeziehen? Fragt man Martina Ericson und Maria Johansson, so ist die Antwort eindeutig: „Ja, wenn man ein wirklich gutes Ergebnis erzielen will, muss man den Prozess, eine neue Schule zu bauen, über einen so langen Zeitraum und so sorgfältig durchführen, wie wir es getan haben. Durch Studienbesuche, Gespräche mit Expertinnen und Experten, das Ausprobieren von Möblierungsvarianten und die Möglichkeit für unsere Jugendlichen und Mitarbeitenden, ihre Ansichten einzubringen, ist das Endergebnis viel besser geworden, als es sonst zu erwarten gewesen wäre“, sagt Martina Ericson.
Der großzügige, offene Eingangsbereich lässt viel Tageslicht herein und bildet den Dreh- und Angelpunkt der drei Gebäudeteile der Schule.
Im Atrium der Schule finden sich verschiedene Lösungen, die unterschiedliche Aktivitäten unterstützen. Die etwas höhere Sitzhöhe des Barhockers Decibel und der Tisch Nexus ermöglichen einen natürlichen Wechsel zwischen sitzender und stehender Arbeit, was beispielsweise die aktive Teilnahme an Gruppenarbeiten fördert.
Für die gesamte Schule wurden Farben in erdigen Tönen gewählt, um eine ruhige und harmonische Umgebung für Schüler und Personal zu schaffen.
Das bestehende Gymnasium mit dem Namen Westerlundska Gymnasiet wurde in den 1970er Jahren errichtet. Im Jahr 2017 entschied die Gemeinde Enköping, dass das Gebäude das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat und eine Renovierung nicht wirtschaftlich wäre. Die Planungen für die neue Schule begannen 2020 mit einer Reihe von Studienbesuchen, Workshops und anderen Aktivitäten mit den Beteiligten, darunter White Arkitekter, Kinnarps und andere Möbellieferanten bis hin zu Lehrkräften und dem Schülerrat. „Wir haben die Ideen vor Ort in der alten Schule getestet. Zum Beispiel haben wir einen Testraum mit Einrichtungslösungen von verschiedenen Lieferanten, Textilböden, Whiteboard-Tapeten und verschiedenen IT-Lösungen eingerichtet, um ein Jahr lang zu testen, was am besten funktioniert“, sagt Martina Ericson.
Das neue Gymnasium wurde direkt neben der alten Schule in der Nähe des Stadtzentrums von Enköping errichtet. Es besteht aus drei miteinander verbundenen Gebäudekörpern in Holzrahmenbauweise und einem großen, offenen Eingangsbereich mit Bibliothek, der als Dreh- und Angelpunkt der Schule dient. Die Vision, einen warmen und einladenden Gemeinschaftsbereich zu schaffen, wird durch die Grundrissgestaltung mit offenen Sichtlinien, natürlichen Materialien wie Holz und Stein und Farben in Erdtönen umgesetzt. „Die Inneneinrichtung von Kinnarps ergänzt die Architektur und unterstützt unser pädagogisches Konzept des integrativen Lernens nach dem Motto ‚Sehen und Unterstützen‘. Wir wollen eine ruhige Umgebung, in der es nur wenige Eindrücke gibt, die die Schüler stören oder negativ stimulieren könnten“, erklärt Maria Johansson.
Martina Ericson, Schulleiterin, Westerlundska Gymnasiet
Der Kontakt mit dem Kinnarps-Team in Västerås war eng, und Maria Johansson und Martina Ericson sagen, dass dieser Prozess von unschätzbarem Wert war. „Die Zusammenarbeit gab uns die Möglichkeit, die Möbel unter ästhetischen und ergonomischen Gesichtspunkten sowie unter dem Aspekt der Abnutzung zu beobachten und zu testen. Außerdem war es sehr wertvoll, von der Kompetenz und Erfahrung von Kinnarps aus anderen Projekten zu profitieren“, sagt Maria Johansson.
Martina Ericson fügt hinzu: „Während unseres Besuchs im Showroom erhielten wir fundierte Einblicke und Ideen, was in Schulumgebungen am besten funktioniert. Dadurch haben wir nicht nur wichtige Antworten erhalten, sondern auch verstanden, welche Fragen wir stellen müssen.
Eine Herausforderung bestand darin, einerseits zu ermitteln, welche Möbel die Schule aus den alten Räumlichkeiten mitnehmen und wiederverwenden konnte, und diese andererseits nahtlos in die neue Einrichtung zu integrieren. „Kinnarps hat uns bei beiden Aspekten geholfen und klare und kreative Designvorschläge entwickelt, bei denen alles miteinander verbunden ist, um ein ganzheitliches Angebot zu schaffen. Sie haben unsere Vorstellungen von Farben, Formen und Materialien aufgegriffen und in eine konkrete Einrichtungslösung umgesetzt“, sagt Maria Johansson.
In den Klassenzimmern steht der Tisch Origo mit Tischplatten aus Marmoleum, einem natürlichen Material mit schallabsorbierenden Eigenschaften. Ein Haken an der Seite des Tisches sorgt für Ordnung im Klassenzimmer. Die flexible Rückenlehne des Schulstuhls Xpect fördert die Bewegung, so dass sich die Schüler während des Unterrichts länger konzentrieren können.
Parallel zu den Gesprächen mit Kinnarps und anderen Kooperationspartnern wurde an internen Prozessen gearbeitet, die sich auf das Endergebnis auswirkten. Ein Beispiel dafür ist die Gestaltung der sanitären Anlagen, die mehr Sicherheit bietet und auf den Ergebnissen eines Workshops mit den Schülern basiert. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass es von Vorteil ist, die Sanitärräume dort zu platzieren, wo sich das Personal aufhält. Auch der Ein- und Ausgang sollte leicht zu erreichen sein. Die Türen sollten verdeckt sein, damit niemand sehen kann, welchen Sanitärbereich eine Person gewählt hat.
Ein weiteres Beispiel ist die Aufstellung von Bartischen entlang der Fenster in der Mensa, die nicht nur zu einer gemütlichen Atmosphäre beitragen, sondern auch eine Umgebung schaffen, in der sich die Schülerinnen und Schüler wohl fühlen, auch wenn sie allein an einem Tisch sitzen und essen.
„Ein neues Gymnasium ist eine große und wichtige Investition, die der gesamten Gemeinde signalisiert, was wir für wichtig halten und in was wir in der Gemeinde investieren wollen. Es ist daher klar, dass diese Arbeit gründlich und sorgfältig ausgeführt werden muss.
Ziel war es, eine Schulkantine mit vielen Sitzgelegenheiten und einer gemütlichen, sicheren Atmosphäre zu schaffen. Um dies zu erreichen, wurden Teilmöbel wie der Tisch Asto und der Stuhl Lexie verwendet, um kleine Sitzgruppen zu schaffen. Die Natur wurde unter anderem mit dem Pflanzenmodul Grow integriert, das sowohl zu einer guten akustischen Umgebung beiträgt als auch als Raumteiler fungiert.
Das Sofa Monolite High mit seiner hohen Rückenlehne sorgt für eine wohnliche Atmosphäre und schafft gemütliche Sitzgruppen, in denen man ungestört essen kann.
Martina Ericson und Maria Johansson sind sich einig, dass das „Westerlundska Gymnasiet“ jetzt bessere Voraussetzungen für seine schulischen Aktivitäten hat als je zuvor. Die neue Schulumgebung hat nicht nur die Arbeits- und Lernbedingungen verbessert, sondern auch zu einem starken Gefühl von Stolz und Wohlbefinden sowohl beim Personal als auch bei den Schülerinnen und Schülern beigetragen. Es ist offensichtlich, dass sich die umfangreichen Investitionen in die Entwicklung der Schule gelohnt haben.
Wie groß das Interesse war, zeigte sich bei der offiziellen Einweihung am Tag der offenen Tür, zu dem nicht weniger als 5.000 Besucherinnen und Besucher gekommen waren. Und die positive Resonanz ist ungebrochen. Die Schule erregt weiterhin Neugier und Bewunderung, und regelmäßig kommen andere Gemeinden zu Studienbesuchen, um sich von der neuen Umgebung und Arbeitsweise inspirieren zu lassen.
Das Westerlundska Gymnasiet ist mehr als nur eine Schule, es ist ein lebendiger Treffpunkt für die Gemeinde. Die Schule ist so konzipiert, dass sie rund um die Uhr zugänglich ist und Aktivitäten ermöglicht. In der Aula finden externe Veranstaltungen wie Vorträge, Konzerte und Sportcamps statt, bei denen die Klassenräume als Theorieräume genutzt werden. Darüber hinaus steht die Mensa z.B. auch Pensionierten offen, die dort ihr Mittagessen einnehmen können.
Diese offene und integrative Philosophie macht die Schule zu einem zentralen Teil der Gesellschaft und stärkt die Bindungen zwischen den Schülerinnen und Schülern, dem Personal und den Bewohnern der Gemeinde. Das „Westerlundska Gymnasiet“ ist somit nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein inspirierender Ort der Gemeinschaft und Zusammenarbeit.