Gute Ergonomie = gute Rentabilität
Erhebliche Vorteile zu erwarten
Ergonomie und Ökonomie stehen in enger Verbindung und beeinflussen sich gegenseitig. Während die ökonomischen Vorteile gesunder Mitarbeiter, die bei der Arbeit gute Leistungen erbringen können, für die meisten Unternehmensleiter und Manager klar auf der Hand liegen, ist die enge Verbindung zur Ergonomie nicht ganz so offensichtlich. Wenn Mitarbeiter in Büros, Schulen oder Gesundheitseinrichtungen sich dank einer gut durchdachten ergonomischen Lösung in ihrer Arbeitsumgebung wohlfühlen, hat dies greifbar positive Auswirkungen auf den täglichen Betrieb und die Rentabilität.
Tatsache ist, dass ein ganzheitlicher ergonomischer Ansatz die Produktivität und Effizienz der Mitarbeiter steigert. Die Erledigung der täglichen Arbeitsaufgaben wird leichter, bequemer und gesundheitsschonender, was wiederum weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten zur Folge hat. Die Mitarbeiterbindung und Gewinnnung neuer Talente wird durch einen funktionsgerechten Arbeitsplatz, an dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen und bessere Leistungen erbringen, ebenfalls gefördert.
Vermeidung von Geld- und Zeitverschwendung
Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern. Wöchentlich benötigen die Mitarbeiter 15 Minuten, um geeignete Besprechungsräume zu suchen. Ihr Durchschnittsgehalt beträgt 3.610 EUR. Innerhalb eines einzigen Jahres werden im Unternehmen so mehr als neunzigtausend Euro für die Suche der Mitarbeiter nach einem geeigneten Besprechungsort ausgegeben. Mit anderen Worten: was auf den ersten Blick als geringfügiges Problem erscheint, kann letztlich zu enormen wirtschaftlichen Auswirkungen führen. Bei einem ganzheitlichen ergonomischen Ansatz kann das Unternehmen sein Geld hingegen für wichtigere Dinge ausgeben.
Reduzierung des Krankenstands
Ein gute physische Arbeitsumgebung, die auch ihren organisatorischen und sozialen Anforderungen gerecht wird, führt zu einer Reduzierung des Krankenstands sowie der Anzahl arbeitsbedingter Verletzungen. Das ist eine Tatsache. Gute Arbeitsvoraussetzungen und -bedingungen fördern das körperliche und mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz, die dadurch bessere Leistungen erbringen. Fast alle verfügbaren Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Beruf auf dieselbe Weise arbeiten. Studien von Eurofound, der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, kamen zu dem Ergebnis, dass Mitarbeiter während 3 % bis 6 % ihrer Arbeitszeit abwesend sind. Für die Abwesenheit gibt es eine Reihe unterschiedlicher Ursachen. Schätzungen zufolge kosten die Fehlzeiten der Mitarbeiter, einschließlich krankheitsbedingter Fehlzeiten, jeden Mitgliedstaat pro Jahr durchschnittlich etwa 2,5 % seines BIP. Diese Abschätzung beruht auf einer komplizierten Berechnung. Doch eines ist klar: ungeachtet ihrer Ursachen kosten Fehlzeiten die Gesellschaft viel Geld.
Gesündere Mitarbeiter erzielen höhere Umsätze
Einer Umfrage von McKinsey and Company zufolge, die sich auf Unternehmen im S&P 500 bezog, konnten 8 von 10 Unternehmen, die in Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Mitabeiter investierten, bereits nach 6 bis 12 Monaten Ergebnisse erzielen. Sie bestätigen, dass praktisch alle Unternehmen von bewussten Investitionen in das physische und mentale Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter wirtschaftlich profitieren. Außerdem demonstrierte die Umfrage, dass die Umsätze deutlich steigen können – in einigen Fällen um bis zu 18 %.
5 Grundprinzipien einer ganzheitlichen Ergonomie
1.
Einsatz einer Arbeitsplatzanalyse zur Ermittlung, Abbildung und Analyse der aktuellen Unternehmensanforderungen im Hinblick auf die Gestaltung des physischen Arbeitsumfeldes unter Berücksichtigung der Vision und der Arbeitsweise des Unternehmens.
2.
Information der Mitarbeiter und ihre Einbeziehung in die Gestaltung der Büroumgebungen auf gut geplante und durchdachte Weise.
3.
Planung der Integration von Arbeitsverfahren, Umgebungen, Bereichen und Produkten mit wichtigen Funktionen im Rahmen der Gestaltung neuer oder bestehender Arbeitsumgebungen. Das heißt, alle Mitarbeiter müssen letztlich die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kennen und verstehen, wie das Büro auf ergonomische und optimale Weise genutzt werden kann.
4.
Erstellen eines Drehbuches mit gemeinsamen Richtlinien und Regeln für das Verhalten im Büro. Es erklärt, wie der Arbeitsplatz funktionieren sollte und trägt dazu bei, die Vision des Unternehmens zu unterstützen. Ein Drehbuch erleichtert auch die Einführung neuer Mitarbeiter.
5.
Regelmäßige Überprüfung der Funktionsweise des Büros, nicht nur im Anschluss an die Schaffung neuer Büroumgebungen. Dadurch können bei Bedarfsänderungen oder organisatorischen Umstellungen schnell Anpassungen vorgenommen werden.
Flexibilität und Wohlbefinden für die Mitarbeiter
Untersuchungen und Marktstudien zufolge betrachten die Mitarbeiter Flexibilität und Wohlbefinden als zwei wichtige Faktoren ihres Arbeitslebens. Diese können wiederum als messbare Ergebnisse durch eine ganzheitliche Ergonomie erzielt werden. Höhere Flexibilität und gesteigertes Wohlbefinden sind auch deshalb besonders wichtige Gesichtspunkte, weil heute fast die gesamte Geschäftswelt darüber nachdenkt, wie das Büro der Zukunft aussehen und funktionieren wird. Gleichzeitig fordern viele Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern derzeit eine zuverlässige, verantwortungsbewusste, disziplinierte, beständige, hoch belastbare, sozialverantwortliche, anpassungsfähige und engagierte Handlungsweise und die aktive Lösung von Problemen. Trifft die Summe dieser Anforderungen jedoch am Ende auf eine schlechte Ergonomie, geht die Rechnung wohlmöglich nicht auf, und bisher unberücksichtigte Probleme treten zu Tage. Ein schlechter Stuhl führt zum Beispiel zu Rückenbeschwerden, die wiederum eine erhöhte physische Belastung verursachen. Zu starker Lärm kann die Konzentration behindern und Kopfschmerzen hervorrufen. Und bei einer belastenden Arbeitsatmosphäre meldet sich ein Mitarbeiter vielleicht lieber einen Tag krank, als zur Arbeit zu gehen. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn im Großen und Ganzen beeinflussen sich die Faktoren stets gegenseitig.
Ein optimales Arbeitsumfeld fördert die Gesundheit
Die am häufigsten auftretenden Gesundheitsprobleme, unter denen Mitarbeiter leiden, sind Schmerzen oder Beschwerden im Rücken, in den Muskeln und im Nacken. Kopfschmerzen und eine Überlastung der Augen treten ebenfalls häufig auf. Zwischen den einzelnen Berufs- und Altersgruppen gibt es große Unterschiede. Offensichtlich ist jedoch, dass fast alle Gesundheitsprobleme stark mit dem physischen und sozialen Umfeld zusammenhängen. Obwohl ganzheitliche Ergonomie nur einen Teil der Gesamtlösung darstellt, trägt sie nachweislich zu einem verbesserten Wohlbefinden der Mitarbeiter bei. Sie hat unter anderem einen wesentlichen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit, das Engagement, die Kreativität, die Arbeitsenergie und die Produktivität der Mitarbeiter.
Kurzzeitige Arbeitsunterbrechungen
Unterschiedliche Arten von Arbeitsunterbrechungen stellen an vielen Arbeitsplätzen ein Hauptproblem dar, unter dem die Arbeitseffektivität leidet. Bereits das einfache Ansprechen eines Kollegen, der stark in seine Arbeit vertieft ist, stellt ein solches Problem dar. Untersuchungen zufolge hätte die gestörte Person ohne Unterbrechung bis zu viermal effizienter gearbeitet. Die gleichen Untersuchungen zeigen, dass unklar formulierte oder unangenehme E-Mails ebenfalls die Arbeit beeinträchtigen und im Allgemeinen mit einer Verdopplung der Fehleranzahl einhergehen. Als Menschen neigen wir dazu, die durch Unterbrechungen verlorene Arbeitszeit wieder aufzuholen. Das führt jedoch zwangsläufig zu erhöhtem Stress, Frustration und Zeitdruck. Bleibt das Problem über längere Zeit bestehen, kann es sogar Burnouts oder eine Verschlechterung der Arbeitsatmosphäre herbeiführen. Es ist also wichtig, die ergonomische Lösung und das Arbeitsumfeld im Unternehmen an unterschiedliche Einzelpersonen anzupassen. Einige Mitarbeiter brauchen ein angenehmes, ruhiges Arbeitsumfeld. Dieses wird durch eine Vielzahl von Faktoren erreicht: von den passenden Möbeln und einer angenehmen Farbgebung bis hin zur richtigen Mitarbeiterführung und Unternehmenskultur. Das Ganze trifft aber auch umgekehrt zu: Personen, die häufig das Gespräch suchen und für ihre Arbeit den Kontakt zu anderen brauchen, müssen bei einer ganzheitlichen Sicht ebenfalls berücksichtigt werden.
Risiko des ständigen Sitzens
Die weltweite Hauptursache für eine verminderte Leistungsfähigkeit der Menschen bei der Arbeit oder bei ihren Alltagstätigkeiten sind Rückenschmerzen. Rückenprobleme, die durch zu wenig Bewegung und ständiges Sitzen auf ungeeigneten Stühlen verursacht werden, können sich in verminderter Leistung, längeren depressiven Verstimmungen und Krankheitsausfällen bemerkbar machen. Zwischen längerem oder ständigem Sitzen und einer Reihe von Gesundheitsproblemen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Adipositas, Bandscheibenvorfällen und einigen Krebsarten, besteht ein enger Zusammenhang. Ständiges Sitzen wirkt sich darüber hinaus auch auf Muskeln, Sehnen, Bänder, Knorpel und Nerven aus.
54 % der Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden
Aus Studien geht hervor, dass mehr als die Hälfte (54 %) der Arbeitgeber weltweit Schwierigkeiten haben, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Dieser Prozentsatz hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Dafür gibt es ein Vielzahl von Gründen. Doch klar ist, wer in dieser Frage das Sagen hat; und es sind nicht mehr die Arbeitgeber. Die Bezahlung, Flexibilität und das Gefühl, eine echte Aufgabe bei der Arbeit zu haben, sind die wichtigsten Aspekte für künftige Mitarbeiter, auch wenn diese Faktoren nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Andererseits legen künftige Mitarbeiter einen sehr hohen Wert auf Teamgeist, Wohlbefinden, hohe Arbeitskultur und gute Mitarbeiterführung. Die modernen Arbeitnehmer sind wie moderne Endverbraucher – die Arbeit soll für sie ein Benutzererlebnis sein. Hier kommt die ganzheitliche Ergonomie zum Tragen. Physische, organisatorische und soziale Faktoren sorgen im Zusammenspiel für eine erfolgreichere Zukunft. Durch die Schaffung einer Basis für verstärkte Individualität und Inklusion schafft man auch bessere Bedingungen, um die richtigen Fachkräfte anzuziehen. Gleichzeitig wird auch die Marke oder das Unternehmen als Ganzes gestärkt.
Ergonomie – eine einfache Rechnung
Der ganzheitliche Ansatz von Kinnarps beruht einerseits auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Marktanforderungen, andererseits aber auch auf der umfassenden Erfahrung des Unternehmens. Diese Kombination bietet allen Beschäftigten in Büros, Schulen oder Gesundheitseinrichtungen Sicherheit und wertvollen Nutzen. Kinnarps weiß, dass Ergonomie eine weitaus größere Wirkung entfaltet, wenn man das große Ganze immer im Blick behält. Durch eine ganzheitliche Betrachtung der Investitionen in das Arbeitsumfeld des Unternehmens werden alle einzelnen Bestandteile zu einem organischen ergonomischen Puzzle zusammengesetzt. Dieses kann physische Aspekte, wie Möbel, Layout, Luft, Temperatur, Licht, Farbe, Material, Akustik und Bewegung umfassen. Aber auch eine gezielte Steuerung der organisatorischen und sozialen Faktoren, wie Kultur, Führung, Individualität, Inklusion, Verhalten und Umgangsformen bieten enorme Möglichkeiten. Die Kombination all dieser Faktoren hat einen großen Einfluss auf das Gesamterlebnis und die finanziellen Ergebnisse. Kinnarps bietet dazu Orientierungshilfe!
Ganzheitliche Ergonomie erforschen
Quellen
- “Absence from work”, Eurofound
- “European Company Survey 2019”, Eurofound
- “6th European Working Conditions Survey”, Eurofound
- “Back pain facts and statistics”, American Chiropractic Association
- “What workers want in 2020”, Manpower Group
- “Employment Outlook Survey Q3 2021”, Manpower Group
- “The Cost of Interrupted Work: More Speed and Stress”, University of California
- “Arbetsmiljöns betydelse för ryggproblem” (“The importance of the work environment for back problems”), the Swedish Agency for Health Technology Assessment and Assessment of Social Services
- “Organizational health: A fast track to performance improvement”, McKinsey & Company
- “Prolonged static sitting at work: health effects and good practice advice”, European Work Environment Agency
- “Sittande, stående och gående arbete” (“Sitting, standing and walking work”), Swedish Work Environment Authority