Fünf globale Arbeitsplatztrends

Die Zeiten ändern sich: Die Digitalisierung hat unser Leben und unsere Arbeit bereits verändert – und wird es auch weiterhin tun. Zukünftige Arbeitsumgebungen werden sich von den heutigen Büros stark unterscheiden. Der zweite Trend Report von Kinnarps beschreibt fünf Trends, die großen Einfluss darauf nehmen werden, wie wir arbeiten – und unsere Freizeit verbringen.

Die heutige Welt ist vielfältig und Grenzen sind längst nicht immer klar definiert.

Die geografische Lage spielt keine Rolle mehr. Vielmehr geht es darum, Talente zu identifizieren und zu binden, ganz gleich, wo diese zu finden sind, wie alt sie sind, welches Geschlecht sie haben oder aus welcher Kultur sie stammen.

Diese zunehmende Offenheit und und globale Vernetzung hat eine grundlegende Konsequenz, die wir kreativ nutzen müssen: Diversität, Vielfalt. Wer eine zeitgemäße Arbeitsumgebung entwickeln möchte, muss verstehen, wie Menschen heute und in Zukunft denken und leben. Welche Chancen hält das Jahrzehnt der Vielfalt also für die Arbeitsplatzgestaltung bereit? An unserem Report beteiligten sich namhafte Persönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Design, Technologie und Innovation. Wir konnten fünf Trends identifizieren, die das Arbeitsleben in vielerlei Hinsicht verändern werden. Smart Design lautet das Schlagwort bei der Gestaltung von Arbeitswelten und Lebensräumen, die auf das Zeitalter der Vielfalt zugeschnitten sind.

TREND 1: DESIGN FÜR VIELFALT

 

Wie können wir Arbeitswelten gestalten und dabei die Anforderungen von allen erfüllen?

Bei den Arbeitsplätzen der Zukunft wird statusunabhängiges und inklusives Design selbstverständlich sein. Derzeit finden drei große Veränderungsprozesse statt.
1. Zum ersten Mal in der Geschichte arbeiten vier Generationen Seite an Seite, weshalb ihre unterschiedlichen Denk- und Handlungsweisen auch bei der Gestaltung des Arbeitsumfelds berücksichtigt werden müssen.
2. Der Kampf für die Gleichstellung von Männern und Frauen im Berufsleben tritt in eine neue Phase ein. Das Infragestellen derzeitiger Gestaltungsansätze aus der Gleichstellungsperspektive wird die Entwicklung eines wahrlich inklusiven Arbeitsumfelds beschleunigen.
3. Jeder Mensch hat seinen individuellen Weg, um Lösungen für Probleme zu finden. Arbeitsplatzkonzepte müssen sowohl extrovertierten, vor allem aber introvertierten Charakteren gerecht werden.

Gepaart mit der zunehmenden Globalisierung auf dem Arbeitsmarkt lassen die beschriebenen drei großen Veränderungen einen echten Schmelztiegel der Kulturen entstehen. Daraus ergibt sich der Bedarf nach einem Gestaltungsansatz, der allen körperlichen Unterschieden gerecht wird und gleichzeitig vollkommen universell ist und damit die gesamte Bandbreite der menschlichen Vielfalt in Bezug auf Kompetenzen, Sprache, Kultur, Geschlecht, Alter und andere Unterschiede berücksichtigt.

TREND 2: BIOLOGIE IM BÜRO

Wie kann man ein nachhaltiges und ergonomisches Arbeitsumfeld gestalten?

Gesundheit ist Reichtum. Heutzutage wird unseren kognitiven Fähigkeiten und deren unterschiedlichen Ausprägungen am Arbeitsplatz die gleiche Bedeutung beigemessen wie unseren physischen Bedürfnissen. Um eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, müssen Unternehmen Arbeitsumgebungen anbieten, die sowohl dem Lebensstil als auch dem Denken der potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen.

Durch ergonomische Arbeitsplätze, die die Nutzer aktiv zu Bewegung animieren, etwa durch Sitz-/Stehtische und ergonomische FreeMotion-Bürostühle, werden die Risiken für arbeitsbedingte Schädigungen des Muskel-Skelett-Systems wirksam reduziert. Aber was ist mit der Psyche? Wie können wir Achtsamkeit wirksam umsetzen, während sich allein die Technologie immer schneller entwickelt und das Arbeitsleben für viele vollkommen auf den Kopf stellt?

Die Lösung ist naheliegend: Die Bedarfe jeder und jedes Beschäftigten müssen im Mittelpunkt stehen. Man muss den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, jederzeit das passende Maß an Zusammenarbeit und Kommunikation sowie die geeignete Arbeitsumgebung hierfür nutzen zu können. 


TREND 3: TECHITURE

Wie können wir analoge und digitale Architektur nutzen, um den Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten?

Die Interaktion zwischen Technologie und Architektur wird als Techiture bezeichnet und ist eine der Haupttriebkräfte hinter dem nächsten großen Designwandel. Zahlreiche digitale Lösungen für komplexe Arbeitsprozesse existieren bereits und lassen die Nutznießer zu Gewinnern im Jahrzehnt der Vielfalt werden. Die Kunst, Arbeitsplatzkonzepte nicht auf Basis der Arbeitsmittel, sondern im Bewusstsein der Nutzer zu entwickeln, bildet den Schlüssel für künftige Büroumgebungen.

Die Arbeitsplätze der Zukunft werden grundlegend anders aussehen und funktionieren als in der Vergangenheit. Durch das Internet der Dinge, die Vernetzung und Big Data sind wir nicht mehr örtlich gebunden. Das traditionelle Zellen- oder Großraumbüro wird durch zahlreiche neue Arbeitsorte ergänzt und häufig durch diese ersetzt. Die Unternehmen müssen sich offen gegenüber unterschiedlichen Arbeitsplatzlösungen zeigen. Plötzlich sind die starren Vorgaben für Computertische, Bodenplatten, Beleuchtung und Klimaanlagen verschwunden. Das Arbeitsumfeld der Zukunft wird sich durch Büros auszeichnen, die sich am Menschen und nicht an der Technologie ausrichten. Damit sollen Arbeitsumgebungen bereitgestellt werden, die so interaktiv wie möglich sind. Der Arbeitsplatz soll nicht nur ein Ort sein, an dem der Mitarbeiter passiv herumsitzt und Unmengen von Informationen erhält, sondern ein lebhafter Ort, die Kommunikation und Kreativität anregt. Ein digitaler Lebensstil in entspannter Umgebung.

TREND 4: CO-CREATION – KREATIVE ZUSAMMENARBEIT

Wie können wir ohne Barrieren zusammenarbeiten?

Wie werden Unternehmen in Zukunft arbeiten? Die Zeiten sind vorbei, in denen Unternehmen ihre Produktion vor der Öffentlichkeit versteckten. Im Gegenteil: Heute arbeiten sie oft eng und offen mit ihren Kunden zusammen, um einen Entwicklungsprozess voranzutreiben. Die Hauptaufgaben für Unternehmen lauten, transparent zu sein, Vertrauen aufzubauen und gemeinsam mit internen und externen Partnern und Resourcen Innovationen zu gewährleisten.

Gemeinsam arbeiten und entwickeln – überall, jederzeit, in kleinen Unternehmen und großen Konzernen – wird immer einfacher. Das beeinflusst die Gestaltung von allem – von einzelnen Produkten und kompletten Arbeitsplatzlösungen bis hin zu ganzen Gebäuden. Dies führt selbstverständlich zu neuen Anforderungen an den Arbeitsplatz.

Die Gestaltung eines modernen Arbeitsplatzes ist ein umfangreicher Prozess für die ganze Firma. Um eine auf Zusammenarbeit beruhende Organisation aufzubauen, muss man eine entsprechende Kultur fördern. Dafür gibt es keine einfache Formel. Die Herausforderung besteht darin, alle Facetten eines Unternehmens zu berücksichtigen und die Räume darauf zuzuschneiden. Technologie, Arbeitsorganisation und Führungskultur bilden die Grundlage für diesen Veränderungsprozess. Flexibel nutzbare Räumlichkeiten, Bereiche für die Projektarbeit und aktuellste Hard- und Software sowie einige andere Ausstattungsparameter sind hierbei unumgänglich. 

TREND 5: MIKROMULTINATIONAL

Wo sind die Fachkräfte geblieben?

Das zeitgemäße Arbeitsumfeld zeichnet sich durch Freiheit und Grenzenlosigkeit aus. Menschen bewegen sich ständig von einem Platz zum nächsten und über die virtuelle Cloud können Aufgaben überall auf der Welt erledigt werden. Der Anstieg externer, unabhängiger Arbeitskräfte – etwa Freiberufler, Selbstständige und Berater  – wird durch zahlreiche Start-ups und Einzelunternehmen widergespiegelt. Die Suche nach geeigneten externen Arbeitsumgebungen neben Home Offices und WLAN-Cafés erfordert eine neue Kategorie von Arbeitsorten. Sie manifestiert sich besipielsweise in Pop-Up-Arbeitsplätzen und Coworking-Spaces.
Die Gestaltung von Arbeitswelten erfordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit den Lebens- und Sichtweisen der mikro-multinationalen Kolleginnen und Kollegen, die unsere gesamte Gesellschaft verändern. Eine Gesellschaft gründet auf Gemeinschaften. Die Gestalter von Orten für Zusammenarbeit und Kommunikation werden am erfolgreichsten sein, wenn sie das Gemeinschaftsgefühl in den Mittelpunkt rücken. So kann ein positives Gefühl für Vielfalt entstehen, das für mikro-multinationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich ist.
Das traditionelle Bild eines Arbeitsplatzes wird überholt. Eine langweilige Innenarchitektur mit durchweg grauen Möbeln wird den Anforderungen von New Work nicht gerecht. Dagegen ziehen abwechslungsreiche, häusliche Arbeitsumgebungen begehrte Fachkräfte an und externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten wie Freiberuflern, Aushilfen oder Zeitarbeitskräften wird die Integration ins Team erleichtert. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um rein funktionale Arbeitsbereiche oder um Lounges oder Rückzugsorte handelt.

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