Mit einem schlüssigen und durchdachten Konzept stellt die Deutsche Flugsicherung (DFS) in München im LabCampus die Zukunftsfähigkeit und kulturelle Anpassung ihres individuellen Büros der Zukunft derzeit auf den Prüfstand. Nach einer europaweiten Ausschreibung für die Möblierung ist auf einer Mietfläche am LabCampus am Münchner Flughafen eine Büroumgebung für rund 120 Mitarbeitende der DFS entstanden, in der eine neue Arbeitswelt mit all ihren gewandelten Anforderungen umgesetzt wird. Eingerichtet wurde das 2.500 Quadratmeter große Büro von Kinnarps.
Mit einem großangelegten Gesamtprojekt will die DFS im Rahmen der Standortentwicklung München in eine Modernisierung der Arbeitswelt starten; die Implementierung der neuen Arbeitsumgebung im LabCampus ist der erste Meilenstein.
Die Mitarbeitenden waren bisher in einem klassischen Bürogebäude der 90er Jahre untergebracht, geprägt von Einzel- und Zweierbüros. Ein ursprünglich geplanter Neubau wurde pandemiebedingt vertagt, aber damit auch den Aufbruch in die neue Arbeitswelt auf Eis zu legen, stand nicht zur Debatte. Im neuen LabCampus wurde eine Fläche angemietet, auf welcher nun eine radikale Änderung in der Arbeitsweise und der Zusammenarbeit gewagt wird. Dieser Schritt bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, denen es sich auch in den kommenden Jahren zu stellen gilt. 120 Verwaltungs- und IT- Mitarbeitende sind eingezogen und erproben die neue Art zu arbeiten: State of the Art und ausgestattet mit allen Formen der Technik.
„Wir wollen neue Wege gehen, ausschöpfen, was möglich ist, mit dem Ziel, für die Mitarbeitenden die bestmöglichen Bedingungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu bieten“
Welche Bedarfe die Mitarbeitenden haben, wurde durch ein 6-köpfiges Arbeitsgruppe innerhalb der DFS ermittelt. Die entscheidenden Fragen waren: Welche Art zu arbeiten findet in den Teams statt und in welcher Beziehung zueinander und wie kann die Arbeitsumgebung dies am besten unterstützen? Mit Begleitung des Beratung- und Planungsbüros S+G Concepts GmbH & Co. KG, das für die Innenarchitektur und die Konzeptentwicklung für Arbeitsplätze und Büroräume verantwortlich war, ist ein vielfältiges Bürolayout entstanden, das verschiedene Tätigkeiten ermöglicht und hybride Situationen zulässt. Eine Evaluierung ist Teil des Projekts.
Sandra Schum, Bauingenieurin bei der DFS und Teil des Projektteams als Vertreterin des Standortmanagements: „Wir haben konkrete Fragestellungen unter anderem zu interdisziplinärer Kommunikation, die wir uns anschauen. Natürlich sind wir sehr gespannt, wie die Büroumgebung ankommt und angenommen wird.“ Michael Kolter vom Architekturbüro S+G Concepts beschreibt: „Eine Fehlerkultur ist möglich, das heißt, dass Fehler gemacht werden dürfen, damit am Ende genau die richtige Arbeitswelt entsteht.“
„Die Antworten, die die DFS hier findet, können auf das gesamte Unternehmen ausstrahlen. Sie können helfen, die Zusammenarbeit der Zukunft neu zu definieren und diese dementsprechend gemeinsam zu gestalten.”
Arbeitsflächen anzubieten, die bereichernd zum Home Office-Arbeitsplatz sind, und flexibel seinen Arbeitsort wählen zu können, sind das Ziel. Statt im Einzelbüro allein auf sich gestellt, finden die Mitarbeitenden in sechs „Areas“ eine Auswahl an Orten und können entscheiden, wo und mit wem sie wechselnd zusammenarbeiten wollen. Für die Testfläche sind daher Möbelmodule mit hoher Flexibilität gefordert: modular, vielfältig einsetz- und wiederverwendbar. Damit soll einerseits eine effiziente Nutzung gewährleistet werden, andererseits soll es möglich sein, die Möbel in eine neue Fläche mitzunehmen. Hierfür ist Kinnarps ein starker Partner, denn das breite Produktportfolio der sechs Marken mit Fokus auf den neuen Arbeitswelten deckt alle für die Areas ab. Eine nachhaltige Lösung, die den Unternehmensrichtlinien von DFS und Kinnarps gleichermaßen entspricht.
Nicht nur für die bestehenden Mitarbeitenden wird das neue Büro viele Möglichkeiten bieten. Junge Talente zu finden, ist selbst für einen so attraktiven Arbeitgeber wie die DFS zur Aufgabe geworden. „Ein modernes Arbeitsumfeld gehört dazu und wir werden den Bewerberinnen und Bewerbern die Büros auch zeigen“, sagt Vostri.
Eine Harvard-Studie legt nahe, dass 81 Prozent der Mitarbeitenden nicht mehr täglich ins Büro kommen möchten. Sie bevorzugen in Zukunft eine hybride Arbeitseinteilung. Sich dieser neuen Realität anzupassen, musste in die Planung miteinbezogen werden. „Wir wussten nicht, ob und wie die Mitarbeitenden wieder ins Büro zurückkehren würden, wie hoch der Bedarf an hybriden Angeboten sein würde“, berichtet Sandra Schum. Letztendlich wurde konservativ geplant: Für 120 Personen stehen 100 Schreibtische zur Verfügung. Viele Arbeitsorte, vor allem die Bibliotheken, bieten Raum für konzentriertes Arbeiten und Rückzug.
Auch ergonomisch ist das Büro mit höhenverstellbaren Tischen und vielen Bewegungsanreizen in der Fläche auf dem neuesten Stand. Die Technik ist abgestimmt auf die Bedarfe und die Einrichtung. Das Arbeiten im Home Office wurde selbstverständlich mitgedacht und funktioniert hybrid, vor Ort und zu Hause. Es geht darum zu verstehen, wie die Menschen nach der Pandemie arbeiten.
„Wenn sich die Mitarbeitenden entscheiden zu kommen, soll damit auch ein Mehrwert im Büro einhergehen. Statt einem Ort, gibt es viele Orte. Es gibt Platz und interdisziplinären Austausch, gemütliche und wohnliche Kommunikationsbereiche, Think Tanks und Raum für spontane Meetings.“
Free Seating heißt nicht nur, dass Jede und Jeder sich mit einem eigenen Laptop ausgestattet einen freien Schreibtisch sucht. Es heißt eben auch die freie Wahl, neben welchen Kolleg*innen man arbeiten möchte. „Wir wollen bewusst fördern, dass sich Kolleginnen und Kollegen treffen, die möglicherweise sonst keine Berührungspunkte haben“, erläutert Personalleiter Oliver Vostri. „Es ist auch auf fachlicher Ebene spannend, wenn zum Beispiel ein Austausch zwischen dem Facility Manager und der HR-Spezialisten stattfindet. Ob diese Ideen den gewünschten Effekt haben, wird die Evaluation zeigen. Wir sind der erste Standort, der die moderne Arbeitswelt auf diese Weise umsetzt und wir teilen die Erfahrungen mit der Unternehmenszentrale in Langen und den vielen weiteren Standorten.“
Mit der freien Platzwahl geht auch eine Clean Desk Policy einher. Eine Umstellung für die Belegschaft, die auch viel an Veränderungsbereitschaft abverlangt. Noch ist es zu früh ein Urteil zu treffen, aber Sandra Schum weiß schon jetzt: „Die Rückmeldung zu der Einrichtung, zu den Farben und der Gestaltung sind sehr positiv.“
Die Entwicklung der Farbschematik durch S+G Concepts sieht weiße Oberflächen auf den Standardarbeitsplätzen und blaue Stühle vor, um dafür zu sorgen, dass die Möbel auch in jeder neuen Fläche wieder einsetzbar und farblich kompatibel sind. Die agilen Arbeitsbereiche wurden farblich akzentuiert und an das vorgegebene Farbkonzept von DFS angepasst. Durch die breite Farbpalette des Kinnarps Colour Studios (KCS) erweiterten sich die Möglichkeiten. Die vielen verschiedenen Grün- und Blautöne, Schattierungen und Kombinationsmöglichkeiten boten Sandra Schum und der Innenarchitektin Jana Friedrich von S+G Concepts auch im Rahmen der Vorgabe von Wiedereinsetzbarkeit, CI und Wirkung ein breites Feld.
Ein sehr straffer Zeitplan mit einem Umsetzungsrahmen von sechs Monaten, machte eine effektive und gute Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. Sowohl die Deutsche Flugsicherung als auch S+G Concepts spenden Kinnarps großes Lob: „Es war ein sehr enger Austausch, wir haben als Team sehr gut zusammengearbeitet und Kinnarps hat die Erwartungen, einer zeitnahen Lieferung der Möbel erfüllt“, bescheinigen die Auftraggebenden dem Büromöbelexperten.