Projekt:
Berufsbildungszentrum Dithmarschen (BBZ)
Standort:
Heide (Holstein)
Bruttogesamtfläche:
7.810 qm
Bauzeit:
2 Jahre und 8 Monate
Fertigstellung:
August 2021
Schüler*innen und Beschäftigte am Standort:
4.200 an 2 Standorten (Voll- und Teilzeit)
Bauherr:
Kreis Dithmarschen
Architekten:
ppp architekten + stadtplaner gmbh
Fotograf:
Stephan Baumann
Der Neubau des Berufsbildungszentrums Dithmarschen etabliert eine Lehr- und Lernatmosphäre zum Wohlfühlen – Kinnarps lieferte die Einrichtung
Scheinbar endlose Flure, Türen in Reihe, die schwer ins Schloss fallen und das Echo von eiligen Schritten hallt noch lange nach. Das ist der Look & Sound von Schule, wie die meisten ihn kennen. Eine ganz andere Ausstrahlung hat das neue Berufsbildungszentrum (BBZ) Dithmarschen. Hier wünschte sich das Kollegium einen grundlegenden Wandel: Ein Gebäude, das ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept unterstützt, in dem sich Lehrende und Lernende gleichermaßen wohlfühlen. Für den Neubau in Heide beauftragte der Bauherr Kreis Dithmarschen das Büro ppp architekten aus Lübeck.
Eine Arbeitsplatzanalyse hilft dabei, Bedürfnisse und Arbeitsmuster zu erfassen und zu analysieren, bevor ein neues Büro gestaltet wird. Mit spezifischen Werkzeugen und Workshops werden die Mitarbeiter während des gesamten Veränderungsprozesses miteinbezogen, um Engagement und Beteiligung zu schaffen. Basierend auf den Ergebnissen werden Empfehlungen für das Layout, die Raumaufteilung und die Arbeitsmethoden gegeben. Lesen Sie hier mehr über unsere Arbeitsplatzanalyse Next Office®.
Mit einer genauen Definition an der Hand, was die Räume können müssen, entwarf das Architekturbüro ein kompaktes viergeschossiges Haus, das sich über das halbe Erdgeschoss mit einer verglasten Foyerfassade zum Außenraum öffnet. Um ein Atrium in der offenen Mitte gruppieren sich vier Lerneinheiten mit vielseitigen Angeboten sowie EDV, Verwaltung und Bibliothek. Die Blicke sind zu allen Seiten offen. Viel Licht fällt durch das verglaste Dach in das Bistro und auf die Bühne im Foyer, um dann weiter durch das gesamte Gebäude zu fluten. Eine große Freitreppe führt zum 1. Obergeschoss und bildet den Rahmen für Veranstaltungen. Auch in den oberen Etagen hat der Flur ausgedient und die offenen Verkehrsbereiche können für Unterricht und freies Lernen genutzt werden. Hier bieten zum Beispiel hohe Raumsofas von Kinnarps einen geschützten Rahmen für Selbstlerner.
Frontalunterricht ist passé, stattdessen setzt die Schule ihren Wunsch nach kompetenzorientiertem Unterricht um und schafft eine gesunde Lernumgebung mit Raum für Bewegung, Ruhe und Anregung. Da die Kommunikation gestärkt werden soll, sind auch unterschiedliche Besprechungs- und Meetingräume vorhanden. Stillarbeitsplätze sowie Rückzugs- und Pausenräume ergänzen das Angebot. Teamorientiertes Arbeiten des Kollegiums und der Schülerschaft werden durch das Raumkonzept ermöglicht und auch gehandicapte Personen erhalten einen barrierefreien Zugang zum Unterricht. Akustisch sorgen ein Teppichbelag sowie gepolsterte Möbel für eine ruhige Atmosphäre.
Um das architektonische und pädagogische Konzept auch möbelseitig zu unterstützen, wurde ein Entscheider-Kreis mit Vertreter*innen des Bauherren, der Pädagog*innen und der Architekten berufen. Eine Mischung aus durablen Möbeln, die der Belastung einer Schule standhalten sowie Möbeln für die Verwaltung, Lehrräume, Besprechungszimmer und Bibliothek wurde gesucht. Hinzu kam loses Mobiliar für offene Bereiche. Kriterien für die Möbelauswahl waren Nachhaltigkeit, Ergonomie und ein Design, das der Gesamt-Gestaltung der Räume entgegenkommt. Nach einem Besuch im Kinnarps-Showroom in Hamburg fiel die Wahl auf den skandinavischen Einrichtungsspezialisten, dessen breites und nachhaltiges Produktportfolio nicht nur alle geforderten Einsatzbereiche der Möbel abdeckt. Kinnarps steht darüber hinaus für gelebte Nachhaltigkeit und viel Erfahrung in der Entwicklung ergonomischer Produkte. Von den Konferenzmöbeln über Steh-Sitzschreibtische bis hin zu den Sofas im skandinavischen Design trägt die Einrichtung zum Gesamterscheinungsbild der Berufsschule bei und unterstützt die verbauten Elemente positiv. Gemeinsam mit dem Kinnarps Interior Design Team wurde geplant sowie Stoffe und Materialien ausgesucht. Dabei setzt das Farbkonzept auf ein kühles Blau, das im Spektrum hell und dunkel eingesetzt wird. Blautöne sollen die Konzentration fördern und stehen der Mischung aus Sichtbeton und Eiche im Gebäude gut zu Gesicht.
Begeisterung war die vorherrschende Reaktion des Entscheider-Kreises auf das neue BBZ im Zentrum von Heide. Während der Einweihungsfeier äußerten ebenfalls viele Nutzerinnen und Nutzer ihre Zufriedenheit mit dem neuen Konzept und der Umsetzung - auch wenn die flexible Nutzung anfangs noch etwas ungewohnt war, wie Nils Dethlefs, einer der Geschäftsführer der ppp architekten, resümiert. „Die ungewohnten, flexiblen Möglichkeiten der Schule müssen erst noch ‚eingeatmet‘ werden. So waren zum Beispiel Tipps notwendig, wie das Mobiliar zu stellen ist. Aber dann sind die Rückmeldungen aus Schüler- und Lehrerschaft rundum positiv.“
„Ergonomie war ein großer Wunsch der Nutzerin und stand bei der Auswahl der Möbel neben der Gestaltung ganz oben. Mit dem breiten ergonomischen und nachhaltigen Portfolio von Kinnarps konnten wir alle geforderten Bereiche abdecken. Die Möbel unterstützen das Konzept positiv und kamen wie bestellt.“