Ein Jahr neues Kinnarps-Management: Interview mit Klaus Schalk
Kinnarps GmbH Geschäftsführer Klaus Schalk ist mit Leidenschaft dabei und hat die Zukunft positiv im Blick. Wir haben ihn auch zur aktuellen Situation befragt.
Vor einem Jahr haben Sie die Vertriebsleitung der Kinnarps GmbH übernommen, seit März auch die Geschäftsleitung. Was ist Ihr Fazit nach 365 Tagen, wie geht es Ihnen?
Als ich vor einem Jahr von der schwedischen Kinnarps-Organisation in die deutsche Kinnarps GmbH wechselte, war das genau die richtige Entscheidung, die ich bis heute keinen einzigen Tag bereut habe. Mir persönlich geht es dementsprechend gut. Was jedoch die momentane wirtschaftliche Situation insbesondere im Hinblick auf die Corona-Krise angeht, bin ich nicht ganz so euphorisch. Dem jungen, aber dadurch nicht minder weisen Franz Kafka wird der Satz zugeschrieben: "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht." Wir sind bei Kinnarps diesem Motto gefolgt und haben neue Wege eingeschlagen, indem wir die Organisation, unsere Vertriebsaktivitäten, den Customer Service und weitere Bereiche neu aufgesetzt haben. Das macht sich bemerkbar und wir werden die Organisation weiter zentralisieren, um für unsere Kunden den Service zu bieten, den sie erwarten. Unser Team ist großartig und steht loyal hinter dem Unternehmen und mir. Wenn wir diesen Weg weiter verfolgen, sehe ich trotz aller Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie eine positive Zukunft für die Kinnarps GmbH.
Was haben Sie mit Kinnarps in Zukunft vor?
Wir bauen Kinnarps in Deutschland zu einer dezidierten Vertriebs- und Marketingorganisation um. Unser Ziel ist ganz klar, wieder Marktanteile zurück zu gewinnen und dadurch Gewinn und Margenziele zu verbessern. Dabei liegt der Fokus auf dem konzeptionellen Vertrieb. Der Fachhandel ist und bleibt dabei unser Partner, das haben wir immer betont. Eine klare Fachhandels-Strategie wird uns dabei in Zukunft helfen. Das heißt aber nicht, dass wir keine Projektgeschäfte machen. Im Gegenteil: Wir legen mehr Wert auf das Projektgeschäft und wollen es gemeinsam und in Verbindung mit unseren Fachhändlern erfolgreich angehen. Eine straffe Organisation mit kurzen Entscheidungswegen steht uns dabei zur Seite.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Arbeitswelt nach Corona aus? Sehen Sie auch positive Entwicklungen?
Die enorme wirtschaftliche Delle wird nicht ausbleiben und sie wird, wie so oft, unsere Branche zusätzlich zeitversetzt treffen. Aber auch in dieser Lage kann uns Kafka weiterhelfen, denn er fand, „dass der entscheidende Augenblick der menschlichen Entwicklung immerwährend ist.“ Wir können uns also mit einer möglicherweise völlig neuen Situation arrangieren. In der kommenden Arbeitswelt werden wir viele bisher unbekannten Maßnahmen erleben, wie Hygieneregeln, zusätzlichen Schutz für alle Mitarbeiter in allen Bereichen sowie soziale Auswirkungen. Es ist wahrscheinlich, dass in den uns bekannten Bereichen die Investitionen zurückgehen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass es nicht neue Wege geben wird. Wir werden mit anderen Konzepten, die wir auf internationaler Ebene gemeinsam erarbeiten, in dieser veränderten Arbeitswelt bestehen. In den letzten Wochen haben wir gesehen, wie einfallsreich und schnell die Menschen Ideen entwickeln und umsetzen, um die Situation zu meistern, auch im solidarischen Sinne. Wir sind jeden Tag digitaler geworden und werden künftig noch bessere digitale Meetings, Webinare und Streamingangebote nutzen. Auch Kinnarps wird dazu beitragen, die neue Arbeitswelt für alle so angenehm und produktiv wie möglich zu gestalten.